Fragen rund um Allerheiligen und Allerseelen

 

Glaubensimpuls aus dem Katechismus

der Katholischen Kirche – Kompendium

 

207. Was ist das ewige Leben? [1020]

Das ewige Leben ist das Leben, das gleich nach dem Tod beginnt. Es wird kein Ende haben. Ein besonderes Gericht durch Christus, den Richter der Lebenden und der Toten, wird für jeden Menschen dem ewigen Leben vorangehen, und durch das Letzte Gericht wird es bestätigt werden.

 

208. Was ist das besondere Gericht? [1021-1022]

Es ist das Gericht der unmittelbaren Vergeltung, die jeder gleich nach seinem Tod in seiner unsterblichen Seele entsprechend seinem Glauben und seinen Werken von Gott erhält. Diese Vergeltung besteht im Eintreten in die Seligkeit des Himmels, unmittelbar oder nach einer entsprechenden Läuterung, oder im Eintreten in die ewige Verdammnis der Hölle.

 

209. Was versteht man unter „Himmel“? [1023-1026]

Unter „Himmel“ versteht man den Zustand höchsten, endgültigen Glücks. Jene, die in der Gnade Gottes sterben und keiner weiteren Läuterung bedürfen, werden mit Jesus und Maria, mit den Engeln und den Heiligen vereinigt. Sie bilden so die Kirche des Himmels, wo sie Gott „von Angesicht zu Angesicht“ (1 Kor 13, 12) schauen, in einer Liebesgemeinschaft mit der heiligsten Dreifaltigkeit leben und für uns eintreten. „Der Vater ist seinem Wesen nach und in Wahrheit das Leben. Über alles gießt er durch seinen Sohn und im Heiligen Geist seine himmlischen Gaben aus. Das ewige Leben aber hat er in seiner Menschenfreundlichkeit uns Menschen untrüglich verheißen“ (hl. Cyrill von Jerusalem).

 

210. Was ist das Purgatorium (Fegefeuer)? [1030-1031]

Das Purgatorium ist der Zustand jener, die in der Freundschaft Gottes sterben, ihres ewigen Heils sicher sind, aber noch der Läuterung bedürfen, um in die himmlische Seligkeit eintreten zu können.

 

211. Wie können wir den Seelen im Purgatorium helfen? [1032]

Kraft der Gemeinschaft der Heiligen können die Gläubigen, die noch auf Erden pilgern, den Seelen im Purgatorium helfen, indem sie Fürbitten und besonders das eucharistische Opfer, aber auch Almosen, Ablässe und Bußwerke für sie darbringen.

 

212. Worin besteht die Hölle? [1033-1035]

Sie besteht in der ewigen Verdammnis jener, die aus freiem Entschluss in Todsünde sterben. Die schlimmste Qual der Hölle besteht im ewigen Getrenntsein von Gott. Einzig in Gott kann ja der Mensch Leben und Glück finden. Dafür ist er geschaffen, und das ist seine Sehnsucht. Christus fasst diese Wirklichkeit in die Worte: „Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer!“ (Mt 25, 41).

 

213. Wie verträgt sich die Existenz der Hölle mit der unendlichen Güte Gottes?

[1036-1037]

Gott will zwar, „dass sich alle bekehren“(2 Petr 3, 9), aber er hat den Menschen frei und eigenverantwortlich erschaffen und respektiert seine Entscheidungen. Darum ist es der Mensch selbst, der sich in völliger Autonomie freiwillig aus der Gemeinschaft mit Gott ausschließt, wenn er bis zu seinem Tod in der Todsünde verharrt und die barmherzige Liebe Gottes zurückweist.

 

214. Worin wird das Letzte Gericht bestehen?

[1038-1041]

Das Letzte (allgemeine) Gericht wird im Urteil zum seligen Leben oder zur ewigen Verdammnis bestehen. Wenn Jesus Christus als Richter der Lebenden und der Toten wiederkommt, wird er über die „Gerechten und Ungerechten“ (Apg 24, 15), die alle vor ihm versammelt sein werden, dieses Urteil aussprechen. Im Anschluss an das Letzte Gericht wird der auferstandene Leib Anteil erhalten an der Vergeltung, welche die Seele im besonderen Gericht erhalten hat.

 

215. Wann wird dieses Gericht stattfinden?

[1040]

Dieses Gericht wird am Ende der Welt stattfinden, dessen Tag und Stunde Gott allein kennt.

 

216. Was ist die Hoffnung auf den neuen Himmel und die neue Erde?

[1042-1050]

Nach dem Letzten Gericht wird auch die ganze Welt von der Sklaverei der Vergänglichkeit befreit werden und mit dem Anbrechen des „neuen Himmels“ und der „neuen Erde“ (2 Petr 3, 13) an der Herrlichkeit Christi teilhaben. Damit wird das Reich Gottes vollendet, das heißt der Heilsplan Gottes, „das All in Christus wieder unter ein Haupt zu fassen, alles, was im Himmel und auf Erden ist“ (Eph 1, 10), wird endgültig verwirklicht sein. Gott wird dann, im ewigen Leben, „alles in allen“ sein (1 Kor 15, 28).